Am kommenden Sonntag spielt der TV Derendingen in der Oberliga gegen die Frauenmannschaft des VfB Stuttgart. Wir haben uns mit Christian Riethmüller, Präsidiumsmitglied beim VfB Stuttgart und in Tübingen vor allem auch als Geschäftsführer der Buchhandlung Osiander bekannt, unterhalten.
Herr Riethmüller, Sie sind seit etwas mehr als einem Jahr Präsidiumsmitglied des VfB Stuttgart. Welche Aufgaben haben Sie dort?
Unter anderem bin ich innerhalb des Präsidiums für die Abteilungen (Leichtathletik, Hockey, Faustball, Tischtennis, Schiedsrichter und Garde) zuständig, bin als Schatzmeister für den Finanzplan und die Einhaltung des Budgets verantwortlich, bin in einigen Projekten, die den Verein betreffen, dabei, und natürlich als Präsidiumsmitglied auch für repräsentative Zwecke eingebunden.
Begeisterung pur beim Klassenerhalt. Bild: Christian Riethmüller
Der VfB Stuttgart kooperiert seit dieser Saison mit dem VfB Obertürkheim und hat das Startrecht in der Oberliga übernommen. Welche Rolle soll der Frauenfußball beim VfB Stuttgart spielen?
Er spielt eine wichtige und tragende Rolle. Wir wollen in den kommenden Jahren in die Bundesliga aufsteigen und einen Beitrag dazu leisten, dem Frauenfußball in Deutschland noch mehr Begeisterung und Zuschauer zu bringen.
Fußball ist auch im Hintergrund immer Teamwork. Bild: Christian Riethmüller
Wie sehen Sie die Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt?
Die EM in England war großartig, auch von der Zuschauerresonanz her. Jetzt gilt es, dies auch in der Frauen-Bundesliga und in den Ligen darunter hinzubekommen, und das ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren leider immer nach großen Turnieren und/oder Erfolgen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft nicht gelungen. Gleichzeitig waren in Barcelona in der abgelaufenen Champions-League-Saison der Frauen mehrfach 120.000 Zuschauer bei Spielen. Es geht also in die richtige Richtung, gleichzeitig muss es in Deutschland jetzt auch mal einen Ruck geben. Ich habe zuletzt einige Spiele unserer VfB-Frauen gesehen, und war begeistert, was Technik, Kampfgeist und Attraktivität betrifft.
Mit dem TV Derendingen trifft ein Tübinger Verein erstmals auf den VfB Stuttgart in einem Pflichtspiel. Mit dem TSV Lustnau in der Verbandsliga und dem SV Unterjesingen in der Landesliga sind zwei weitere Vereine auf Verbandsniveau aktiv. Zudem verfügen alle Vereine über eine starke Jugendarbeit. Wie sehen Sie die Entwicklung des Frauenfußballs in Tübingen?
Als Tübinger, der ja auch viele Jahre in Lustnau gespielt hat, sehe ich das total positiv, und es ist natürlich auch toll, wenn eine Firma wie HSP den Frauenfußball in der Region unterstützt.
Die Kanzlei HSP unterstützt die Tübinger Frauen- und Mädchenmannschaften. Bild: Pressefoto Ulmer
Sie haben selbst in Ihrer Jugend Fußball gespielt. Welche Rolle spielt der Amateurfußballs Ihrer Meinung nach für die Gesellschaft – unabhängig von der Spielklasse der Teams?
Der Amateurfußball ist die Basis des Fußballs , ohne ihn geht es nicht, und er gibt Millionen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und zu messen. Das dürfen wir nie vergessen.
Sie sind Geschäftsführer der Buchhandlung Osiander mit zahlreichen Filialen. Welche Erfahrung haben Sie mit Fußballspielerinnen als Mitarbeitern gemacht? Unterscheiden sich Vereins-. und Teamsportler von anderen Mitarbeitern?
Ganz ehrlich, das kann ich nicht beurteilen. Man kann ja auch andere Dinge als Sport oder Vereinstätigkeiten im Team machen. Jede Familie mit Kindern ist ein Team, jede Wandergruppe ist ein Team, jede Doppelkopfrunde ebenso.
Werden Sie sich das Spiel anschauen?
Leider nein, da ich an dem Wochenende zum Wandern im Allgäu bin – das Rückspiel in Derendingen dann aber auf alle Fälle, das liegt ja vor meiner Haustür.
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