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"Jede muss bereit sein, alles zu geben"

Trainer Jannic Abele hat mit dem TV Derendingen eine unglaubliche Rückrunde hingelegt. Im Interview spricht er darüber, ob der TVD da weitermacht, wo er ...

Trainer Jannic Abele hat mit dem TV Derendingen eine unglaubliche Rückrunde hingelegt. Im Interview spricht er darüber, ob der TVD da weitermacht, wo er vergangene Saison aufgehört hat.

Jannic, ihr habt eine unglaubliche Rückrunde mit dem TV Derendingen gespielt. Am letzten Spieltag habt ihr den fast nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt in der Oberliga geschafft. Was waren die Gründe für diese Siegesserie?

Ganz klar der Zusammenhalt und die Leidenschaft, die wir in jedem einzelnen Spiel an den Tag gelegt haben. Alle wussten, worum es geht. Es gab hier keine Ausreden. Wir wussten, dass es sicher bis zum letzten Spieltag dauern wird. Es lag an uns, alles dafür zu tun, dass wir am letzten Spieltag die Chance haben. Das eine oder anderen Unentschieden fühlte sich wie ein kleiner Rückschlag an, aber die Mannschaft ist super damit umgegangen und hat sich nicht beirren lassen. Wir wussten, dass es trotz der Punkte, die dazu kamen, nur kleine Sprünge sind, die wir machen - der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze war ja auch groß und die anderen Teams haben ebenfalls Woche für Woche gekämpft. Der Schlusspfiff am letzten Spieltag daheim war dann unbeschreiblich.

Großer Jubel nach dem Klassenerhalt. Bild: Pressefoto Ulmer

Großer Jubel nach dem Klassenerhalt. Bild: Pressefoto Ulmer

Wie wichtig ist es in einer solchen Situation, dass die Mannschaft über einen guten Teamgeist verfügt?

Das ist absolut wichtig. Die Spielerinnen verstehen sich neben dem Platz gut. Es gibt viele langjährige Freundschaften unter den Spielerinnen- und in den letzten Monaten sind auch neue entstanden. Diese Stimmung gilt es dann natürlich auf den Platz und ins Training zu übertragen. Das ist ein Prozess, bei dem sich alle finden müssen. Die Stimmung treibt an und motiviert zusätzlich. Natürlich kann nicht immer alles Friede, Freude sein. Das ist auch gut so, denn Feuer gehört auch dazu.  Ganz entscheidend ist dann, wie man damit umgeht, Dinge an- und ausspricht und die Mischung findet, zwischen dem eigenen Ehrgeiz und dem Raum für einen gemeinsamen Ehrgeiz als Team.

Wie verarbeitet man eine solche Serie? Gibt die der Mannschaft Selbstvertrauen für die neue Saison oder besteht die Gefahr, dass die Spielerinnen denken, dass es von alleine so weiterläuft?

Es zeigt einem selbst auf, was alles möglich ist. Aus einer solchen Serie Selbstvertrauen zu ziehen ist gut und richtig. Man muss sich aber auch im Klaren sein, das dieser Erfolg nicht einfach kommt, nur weil man ihn gern hätte. Dazu gehört einiges an Fleiß, Arbeit und Wille - immer wieder aufs Neue. Es ist ein Lernprozess und auch typabhängig. Es gibt in unserer Liga nichts geschenkt. Auch eine solche Rückrunde ist nicht selbstverständlich. Die Gefahr besteht natürlich auch, zu meinen, alles erstmal locker anzugehen. „Zur Not läuft es eben wieder so wie letzte Saison“ sollte sicher nicht die Herangehensweise sein.

Jede Spielerin muss auch in der neuen Saison alles geben. Bild: Pressefoto Ulmer

Jede Spielerin muss auch in der neuen Saison alles geben. Bild: Pressefoto Ulmer

Im WFV-Pokal seid ihr in der ersten Runde gegen einen Landesligisten ausgeschieden. Ist das ein Zeichen, dass die neue Saison ähnlich schwer wird wie die vergangene?

Es ist sicher eine aktuelle Standort Bestimmung. Es zeigt uns, was es noch zu tun gibt. Die Umstände mit urlaubenden und fehlenden Spielerinnen waren nicht optimal, aber so geht es den anderen Teams ja auch. Jede einzelne ist gefragt und muss bereit sein, in solchen Momenten alles zu geben und da zu sein. Ich bin der Meinung, dass die neue Saison schwerer wird als die letzte. Mit den Absteigern Crailsheim, Sand II oder auch dem VfB Stuttgart (ehemals Obertürkheim) ist die Liga einen andere. Vor der letzten Saison hatte es keinen Absteiger aus der Regionalliga gegeben. Solche Teams steigern das Niveau der Liga natürlich nochmal - diese Saison sind es dann gleich 3 Teams. Ich traue auch den Teams, die letzte Saison unter den ersten fünf der Tabelle standen, wieder eine starke Runde zu. Neuenstein hat als Aufsteiger nach der Saison auch den Erdinger-Cup gewonnen. Das wird eine intensive und spannende Saison.

Wie verlief die Vorbereitung auf die neue Saison bislang?

Recht durchwachsen möchte ich behaupten. Wir konnten noch keine Woche mit dem kompletten Kader trainieren. Zudem kommen Spielerinnen aus dem Urlaub zurück, manche sind noch weg, einige gehen erst später in den Urlaub. Entscheidend ist, was jede Spielerin bereit ist, individuell für sich (und somit uns) zu tun, zusätzlich zu tun, um die verpassten Einheiten nachzuholen. Für ein Einspielen brauchen wir die gemeinsamen Einheiten, aber für die Kraft und Fitness können (müssen) wir alle auch selbst etwas tun.

Auch in der neuen Saison müssen die Zweikämpfe angenommen werden. Bild: Pressefoto Ulmer

Auch in der neuen Saison müssen die Zweikämpfe angenommen werden. Bild: Pressefoto Ulmer

Am Sonntag startet ihr mit einem Heimspiel in die neue Saison. Was sind eure Zielsetzungen für die neue Spielzeit?

Die Zielsetzung ist, positiv in die Saison zu starten. Wir dürfen zuerst zuhause ran - das muss ein zusätzlicher Antrieb sein. Alles weitere werden wir erarbeiten, sobald der Kader komplett im Training ist.

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